Rennbahnen

Ebenso wie die Modelleisenbahn ist auch eine Rennbahn der Traum vieler kleiner Jungen gewesen, der sich leider nicht bei jedem Kind erfüllt hat. Dies ist vielleicht auch einer der Gründe, warum Autorennbahnen seit vielen Jahren auch bei Erwachsenen so beliebt sind.

Bei einer Autorennbahn spricht man auch, insbesondere im internationalen Bereich, von einer Slotcar-Bahn. Die Bezeichnung rührt von dem Begriff „Slot“, der ins Deutsche übersetzt „Schlitz“ bedeutet. Er bezieht sich auf den Führungsschlitz in der Mitte der Bahn, durch den die darauf befindlichen Autos ihren Strom beziehen und innerhalb der Bahn gelenkt werden. Es gibt jedoch heute auch vielfach Bahnen ohne einen solchen Schlitz, bei denen die Autos beispielsweise durch moderne Induktion mit Strom versorgt werden.

Im Gegensatz zu ferngesteuerten R/C-Modellen besitzen die Fahrzeugmodelle, mit denen auf Autorennbahnen gefahren wird, also keinen eigenen Stromspeicher, sondern werden in der Regel über einen Transformator, der an die gesamte Rennbahnanlage angeschlossen ist, mit Strom versorgt. Ähnlich wie R/C-Modelle sind jedoch auch Slotcars mit einem Elektromotor ausgestattet, auch ein Übersetzungsgetriebe findet sich bei den meisten Modellen. Die Fahrbahn wird in der Regel aus einzelnen Modulen zusammengesteckt, die Spieler erhalten zur Fernsteuerung der Modelle eigens entwickelte Handregler, die entweder durch ein Kabel oder kabellos per Funktechnik mit der Rennbahnanlage verbunden sind.

Modell-Rennbahnen kommen heute nicht nur als Kinderspielzeug oder im Hobbybereich zum Einsatz, sondern werden auch im Rahmen professioneller Vereine bespielt, die eigene Wettbewerbe und Meisterschaften austragen. Die Bahnen und Fahrzeuge, welche in diesem Bereich verwendet werden, sind hochprofessionell gestaltet, werden fachmännisch erweitert und getunt und verschlingen mitunter viele Tausend Euro an Baukosten.

Der absolute Marktführer im Bereich der Autorennbahnen ist seit den sechziger Jahren die Firma Carrera. Wer kennt nicht heute noch aus seiner Jugend die allseits beliebte und geschätzte Carrera-Rennbahn? Nach einem anfänglichen Boom, in dessen Rahmen sogar kommerzielle Rennbahnen auf großen Gewerbeflächen gebaut wurden, brach die Nachfrage nach Rennbahnen und Slotcars jedoch Mitte der 1970er-Jahre deutlich ein. Die Firma Carrera geriet in den folgenden Jahren immer wieder in wirtschaftliche Schwierigkeiten und wurde schließlich von einem österreichischen Hersteller übernommen. Erst Ende der neunziger Jahre besann man sich wieder auf die Tradition, fertigte jedoch von nun an wesentlich detailliertere Modelle, die nicht nur Rennbahnfans begeistern sollten, sondern auch Modellbauliebhaber. Seitdem wächst die Nachfrage nach Autorennbahnen und Slotcars wieder stetig.

Inzwischen gibt es außer Carrera auch wieder eine ganze Reihe weiterer Hersteller, die Autorennbahnen und die dazugehörigen Fahrzeugmodelle herstellen. Verbreitet sind dabei die Maßstäbe 1:32 und 1:24. Inzwischen kommen meist weiterentwickelte, digitale Rennbahnsysteme zum Einsatz, bei denen der namengebende Slot nicht mehr vorhanden ist. Bei solchen Rennbahnen können sogar mehrere Modelle auf einer Spur fahren, außerdem können die Fahrzeuge an jeder gewünschten Stelle die Spuren wechseln. Eine spezielle Weichentechnik macht dies möglich.


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