Spielzeug
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Zu den bekanntesten Sammelgebieten zählt heute das (antike) Blechspielzeug. Dabei handelt es sich Spielzeug aus Weißblech, das heute in dieser Form nicht mehr hergestellt wird. Die ersten Spielzeuge aus diesem Material wurden bereits im 19. Jahrhundert in Deutschland hergestellt, zunächst in Handarbeit, um die Jahrhundertwende dann auch in industrieller Massenproduktion. Deutschland übernahm hierbei eine Vorreiterrolle, viele Unternehmen konnten ihre Produkte bereits zu dieser Zeit international absetzen. Der Niedergang der Spielzeuge kam, als in der Nachkriegszeit die Kunststoffe allerorten populär wurden. Man erkannte, dass Spielzeuge aus diesen Kunststoffen wesentlich kostengünstiger hergestellt werden konnten, außerdem hielten sie länger und unterlagen nicht der Gefahr, Rost anzusetzen.
Insbesondere die asiatischen Hersteller drängten in den sechziger Jahren auf die europäischen Märkte, darunter auch nach Deutschland. So nahm das Verhängnis seinen Lauf. Die deutschen Spielzeugproduzenten kannten sich mit dem neuartigen Material Kunststoff noch nicht gut aus, hinzu kamen die wesentlich niedrigeren Lohnkosten bei der Herstellung in Asien. All diese Faktoren sorgten dafür, dass Blechspielzeuge aus Deutschland fortan kaum noch einen Markt fanden.
Der Umstand, dass die meisten dieser Spielzeuge bereits seit vielen Jahrzehnten nicht mehr verfügbar sind, macht heute den besonderen Reiz des Sammelns aus. Es ist schwer, gut erhaltenen Exemplare zu finden. Gesammelt wird dabei nahezu alles. Besonders bekannt sind Modellautos, Eisenbahnen, Karussells und Modelldampfmaschinen. Das Sortiment umfasst jedoch wesentlich mehr. So gibt es beispielsweise auch Flugzeuge, Zeppeline, Schiffe, Tretautos, Kreisel, Roboter sowie diverses Militärspielzeuge aus Weißblech. Hinzu kommen die bekannten Metallbaukästen, bei denen sich das Kind aus vorgefertigten Einzelteilen selbst Modelle zusammenbauen konnte. Auch diese Kästen sind heute in Sammlerkreisen teilweise äußerst begehrt.
Für einzelne Spielzeuge werden heute im Rahmen von Auktionen und auf speziellen Sammlerbörsen sehr hohe Preise bezahlt. Grundsätzlich hängt es natürlich von Angebot und Nachfrage ab, wie hoch der Preis für ein bestimmtes Spielzeug ausfällt. Doch nicht nur das: Auch die produzierte Stückzahl, die Spielzeugart und der Erhaltungszustand geben Ausschlag über die Höhe des Preises. Besonders hohe Preise erzielen regelmäßig Modelle, die bereits ab Werk Fehler enthielten. Dabei kann es sich z. B. um Prototypen oder Vorserienmodelle handeln, die ein etwas anderes Finish als das spätere Serienmodell aufweisen. Auch Ausschussware aus der Produktion, z. B. mit nicht korrekten Drucken oder Ähnlichem versehen, sind bei Sammlern äußerst begehrt und erzielen durchweg höhere Preise, als die makellosen Exemplare.
Da Blechspielzeuge heute so begehrt und mitunter extrem teuer sind, erhöht sich in den letzten Jahren die Zahl der Fälschungen auf dem Markt. Zudem werden diese immer professioneller. Man hat erkannt, dass mit antiken Spielzeugen sehr viel Geld zu verdienen ist. Aus diesem Grund sollten Sammler immer einen Experten zurate ziehen, wenn sie die Echtheit eines Modells nicht zuverlässig selbst beurteilen können. Bei Auktionen ist die Gefahr an eine Fälschung zu geraten etwas geringer, da hierbei in der Regel jedes Stück vor der Versteigerung von einem Experten auf seine Echtheit überprüft wird.
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