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Der richtige Schulranzen möglichst bunt, chic und „Marke“ sollten bei der Wahl einer neuen Schultasche nicht die wichtigsten Kriterien sein.
Mit Ausnahme von Bayern und Baden-Württemberg enden zu Anfang oder zur Mitte des Monats August die großen Ferien und ein neues Schuljahr beginnt. Für viele Kinder ist es zugleich die Einschulung, ein neuer Lebensabschnitt. Dazu wird natürlich die entsprechende Ausstattung benötigt, vorneweg der Schulranzen, in dem alles für den Schulalltag notwendige befindlich ist.
Doch bevor es daran geht, was ein guter Schulranzen mit sich bringen sollte, noch ein kleiner Ausflug in die Geschichte zur Herkunft des Wortes Ranzen. Der Ursprung für die Bezeichnung findet sich irgendwann im 15. oder 16. Jahrhundert, und zwar bei Wandergesellen, die früher ihr Handwerkszeug in Schultertaschen aus Rau- oder Rohleder mitführten. Aus dem altdeutschen „rauchem Leder“ wurde der Ranzen. Noch bis in die 1970er-Jahre waren die typischen Schulranzen in Deutschland aus stabilem Rohleder gefertigt und so haltbar, das sie von den älteren an die jüngeren Geschwister „vererbt“ wurden.
In der DIN 58124:2010-09 ist festgelegt, was nach Meinung des deutschen Normenkontrollausschusses ein guter Schulranzen alles können soll. Die Norm, die im Jahr 1990 erstmals erstellt wurde, erhielt im Jahr 2010 eine Überarbeitung, wobei der wichtigste Punkt das Gewicht des Schulranzens betraf. Während vor 2010 in der Norm ein maximales Gesamtgewicht von 2 kg empfohlen wurde, ist diese Empfehlung gestrichen worden. Studien haben gezeigt, dass ein relativ schwerer Schulranzen für das Kind kein Problem darstellt, da er insgesamt nur kurzzeitig getragen wird.
Wesentlich wichtiger dürften die Festlegungen in Bezug auf die Sicherheit im Straßenverkehr sein. Hier fordert die Norm, dass mindestens 20 % des beim Tragen sichtbaren Teils des Schulranzens mit fluoreszierendem Material in den Farben Orange-Rot und Gelb gefertigt sind. Zugleich sollten 10 % der Vorder- und Seitenflächen aus reflektierendem Material bestehen. Zur Erklärung: fluoreszierend bedeutet selbstleuchtend, reflektierend, dass dieses Material einfallendes Licht (Scheinwerfer) zurückstrahlt. So sind Kinder in der Morgen- und Abenddämmerung von Autofahrern schon frühzeitig erkennbar. Die Stiftung Warentest teilt die Ansicht des Normenkontrollausschusses und erteilt bei Tests an Schulranzen allen Produkten ohne diesen Sicherheitsstandard die Note Mangelhaft, egal ob die Schulranzen in anderen Bereichen gut abgeschnitten haben.
Erfahrene Wanderer wissen gute Rucksäcke zu schätzen, die über einfach verstellbare Schultergurte verfügen und es möglich machen, das der Rucksack möglichst hoch an der Schulter anliegt und nicht am Gesäß. Genau das darf auch für den Schulranzen gelten. Schulterpolster an den Gurten sorgen zugleich dafür, dass keine unangenehme Reibung entsteht. Obwohl manchmal empfohlen wird, Schulranzen mit Bauchgurten zu nehmen, geht dies an der Realität vorbei. Kein Kind dieser Welt hat beim Klingeln der Schulglocke die „Zeit“, den Bauchgurt zu schließen.
Erfüllt ein Schulranzen wirklich alle Anforderungen der DIN 58124 und ist zugleich ein bekanntes Markenprodukt, wird er durchaus zur Investition. Solche Schulranzen schlagen locker mit 150 bis über 200 Euro zu Buche. Sie werden meist als Set inklusive Stift-Mappe und Sportsack angeboten, wobei diese beiden Zusatzprodukte für den Preis keine wirkliche Relevanz besitzen. Es geht aber auch günstiger. Gute Sets mit Rucksäcken, die über verstellbare Schulterriemen und die notwendigen Sicherheitsleucht- und reflektorflächen verfügen, sind schon ab etwa 80 Euro erhältlich. Auf das Schuljahr abzüglich Ferien gerechnet sind dies 8 Euro pro Monat. Das darf es schon wert sein, oder?
August 2019
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