Faschingsmasken selber basteln

Der Februar steht für Groß und Klein im Zeichen des Karnevals. Mit der ganz persönlichen Faschingsmaske wird das närrische Treiben nicht nur für Kinder zum besonderen Erlebnis.

Masken begleiten den Menschen schon sehr lange und nicht erst seit dem Aufkommen des Karnevals. Die älteste Darstellung einer Masken tragenden Person lässt sich 11.000 Jahre zurückdatieren und verschiedene von Archäologen ausgegrabene Masken sind teilweise über 7000 Jahre alt. Doch deren frühere Bedeutung ist in der modernen Zivilisation und speziell im heutigen Faschingstreiben weitgehend verloren gegangen. Geblieben ist der Spaß an der Maskierung und der Darstellung eines völlig anderen Wesens, dies gilt im besonderen Maße für Kinder. Doch was es heute an Masken zu kaufen gibt, befriedigt nicht wirklich. Entweder Massenware aus billigem Kunststoff, versetzt mit Weichmachern, oder sehr teure Objekte, die eher der Dekoration statt des Gebrauchs im Karnevalsumzug dienen. Dabei lassen sich Masken ohne Probleme mit haushaltsüblichen Mitteln herstellen, wobei schon die Anfertigung viel Spaß bringt, wenn die Eltern das oder die Kinder beim Basteln unterstützen.

Eine Vollmaske anfertigen

Der Grundstoff für alle selbst zu fertigende Masken sollte Tapetenkleister sein. Der Leim aus Methylzellulose, die aus pflanzlicher Cellulose gewonnen wird, ist absolut nachhaltig sowie frei von Giftstoffen.

Im Weiteren wird viel Zeitungspapier benötigt, um daraus zusammen mit dem Kleister Pappmaché herzustellen. Für eine Vollmaske braucht es dann noch einen großen Ballon, der sich so weit aufblasen lässt, dass er größer als der Kopf des Kindes ist, dass die Vollmaske tragen soll. Im ersten Schritt wird der aufgeblasene Ballon mit einer oder zwei Lagen in Tapetenkleister eingeweichtem Papier belegt. Dem folgt zunächst eine Trocknungsphase, bevor wiederum Zeitungspapier zerkleinert und mit Tapetenkleister zu Pappmaché verrührt wird. Nun folgt die eigentliche Beschichtung des Ballons, bis diese eine Stärke von etwa einem halben Zentimeter besitzt. Gleichzeitig können auch schon Gesichtsmerkmale wie Augenbrauen, Nase und Lippen modelliert werden. Das muss aber nicht sein, das Gesicht lässt sich nach dem Trocknen auch einfach aufmalen, an besten mit herkömmlichen Abtönfarben für Wandfarben. Ist das Pappmaché auf dem Ballon völlig durchgetrocknet, was schon ein oder zwei Tage dauern kann, wird der Ballon zum Platzen gebracht und übrig bleibt die Rohfassung der Vollmaske. Nun beginnt die individuelle Anpassung mit dem Ausschneiden der Halsöffnung, dem Mund, den Nasenlöchern und der Augen sowie der Bemalung. Aus der Vollmaske können auch einfach zwei Halbmasken gefertigt werden, indem sie in zwei Hälften geschnitten wird.

Eine maßgeschneiderte Gesichtsmaske basteln

Etwas schwieriger ist die Anfertigung einer Gesichtsmaske. Profis nutzen dazu Gipsbinden, doch das sollte wirklich nur den Profis vorbehalten bleiben.

Für den Hausgebrauch ist Aluminiumfolie besser geeignet. Mit drei Lagen herkömmlicher Aluminiumfolie sowie Kreppklebeband lässt sich ein sogenanntes Negativ des Gesichts anfertigen. Die Alufolie auf das Gesicht legen und andrücken, wobei es sich im Gegensatz zu den Gipsbinden unter der Folie immer noch atmen lässt. Auf die angedrückte Folie kommen nun eine oder zwei Lagen Kreppklebeband, dann kann das Negativ abgenommen und mit Pappmaché besichtet werden. So eine Maske bietet viele weitere kreative Möglichkeiten, etwa unter Einbindung eines Bauhelmes lassen sich gut tragbare Tier- oder Dämonenmasken herstellen, vom Einhorn über den Werwolf bis zum Pharao. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, wobei alles etwas Übung braucht, weshalb ruhig einberechnet werden darf, dass die ersten Versuche vielleicht nicht so toll klappen. Dafür steht am Ende eine Maske, die nicht jeder hat und so haltbar ist, dass sie noch Jahrzehnte später der Erinnerung an einen schönen Kinderkarneval dient.

Februar 2020


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