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Das Kochen geht immer mehr verloren. Gerade für Kinder ist jedoch der richtige Umgang mit Lebensmitteln wichtig.
Convenience Food, Fertiggerichte, Mikrowelle und Pizzalieferdienste sind Beispiele dafür, warum immer weniger Zeit mit dem Kochen zugebracht wird. Für viele Erwachsene stellt schon die Zubereitung eines Spiegeleies ein Problem dar, denn die Generation Mikrowelle hat inzwischen das Alter erreicht, in dem die eigenen Kinder bereits Teenager sind. Dieses fehlende Wissen um das Kochen wird so weitergereicht, bis eines Tages die Küche im Haushalt überflüssig wird und nur noch ein Kombigerät aus Kühlschrank und Mikrowellen-Grillgerät vorhanden ist, das direkt neben der Klappe des Müllschluckers positioniert wird. Das ist keineswegs weit hergeholt. Schon heute sind rund 85 % aller Lebensmittel in deutschen Haushalten industriell vorverarbeitet, damit deren Zubereitung in der Küche schneller geht. Das ist sicher praktisch und spart Zeit, aber es geht zugleich viel Wissen verloren, und ebenso die persönliche Freiheit, zu entscheiden, was gegessen wird. Vom Schaden für die Umwelt erst gar nicht zu reden.
Kindern das echte Kochen spielend beizubringen, hilft dabei, ihnen zu zeigen, das Lebensmittel keineswegs immer dieses übersteigerte Aroma besitzen, es aber auch eine Vielzahl von Geschmacksrichtungen gibt, ohne das dabei Geschmacksverstärker im Spiel sind. Letztlich macht das Kochen den Kindern auch bewusst, was denn Lebensmittel eigentlich sind. Ihren wirklichen Ursprung zu erfahren und was alles dahinter steckt. Den Kreislauf der Natur entdecken, zu dem beispielsweise keine Kunststoffverpackungen gehören.
Mit Kindern zu kochen und ihnen dabei zu zeigen, wie es geht, ist auch für Erwachsene ein Lernprozess. Dabei sollen keine Sterne-Köche ausgebildet werden, sondern Menschen, die später einfach wissen, was in ihrem Essen drin steckt und dies auch würdigen können. Kindern richtig kochen beizubringen ist zugleich eine Methode, durch die Kinder ihre Umwelt respektieren zu lernen.
Allerdings braucht es Zeit und viel Geduld. Gestresste Eltern, die gerade einen 9-Stunden-Tag im Büro hinter sich haben, sind meist wenig geeignet, die Fragen der Kinder zum Kochen zu beantworten oder eventuelle Ungeschicklichkeiten hinzunehmen. Besser ist es, sich an einem freien Tag dafür die Zeit zu nehmen, im Idealfall an einem Samstag, weil dies der Tag ist, an dem die meisten Wochenmärkte stattfinden.
Der erste Schritt zum richtig kochen ist der Einkauf von Lebensmitteln, die noch nicht vorverarbeitet sind. Dazu eignen sich Wochenmärkte bestens, weil hier die Erzeuger ihre Produkte direkt vermarkten. Die Kartoffel, an der noch etwas Ackerdreck klebt, der Käse, der aus Milch gemacht ist, die nicht zuvor in Groß-Molkereien durch kilometerlange Pipelines gejagt wurde oder die Tomatensorte, die in keinem Supermarkt zu finden ist und wirklich Aroma besitzt. Schon hier können Kinder eine Menge lernen und werden auch Spaß dabei haben.
In der heimischen Küche geht es dann weiter mit der Zubereitung, dem waschen, schälen und zerkleinern. Zum Beispiel die Zubereitung einer Pizza, angefangen beim Teig bis hin zum Belag und letztlich dem Erlebnis, das italienische Nationalgericht im Backofen braun werden zu lassen und ihren Duft zu riechen, oder Pommes Frites selbst aus Kartoffeln schneiden. Es muss keineswegs alles sofort perfekt gelingen. Kinder wie Erwachsene lernen aus Fehlern und selbst wenn einmal das Messer ausrutscht ist ein kleiner Schnitt in den Finger kein Weltuntergang, wenn er von den Eltern nicht zu einem gemacht wird. Kindern kochen spielend beizubringen ist auch ein Vorgang, der die Neugier auf Neues weckt, die Motorik verbessert und sogar das kognitive Denken positiv beeinflusst, alles viel besser als Convenience Food.
Februar 2020
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