Candy Crush Saga – Tiffi schlägt alle

Candy Crush ist die weltweit bisher erfolgreichste Spiele-App für das Smartphone sowie PC und sie hat schon Politiker in Verlegenheit gebracht.

In der Statistik der erfolgreichsten Spiele-Apps nach Umsatz führen nicht etwa Ego-Shooter oder Wirtschafts-Simulationen. An der ersten Stelle steht im Jahr 2020 ein simples Puzzlespiel, freigegeben ab 9 Jahren, mit dem Namen Candy Crush Saga. Der Trick dahinter besteht darin, dass in diesem Spiel recht schnell Erfolgserlebnisse vermittelt und damit das Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert wird.

Rund 270 Millionen Menschen weltweit spielen Candy Crush Saga, darunter zum Beispiel der ehemalige französische Wirtschaftsminister Arnoud Montebourg. Von Ihm wurde im Jahr 2014 bekannt, das er bei Candy Crush das Level 103 erreichte, worauf die Frage aufkam, ob der Wirtschaftsminister denn noch genügend Zeit für seine Amtsgeschäfte habe. Auch der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz wurde bei einer Debatte im Nationalrat beobachtet, wie er auf dem Handy Candy Crush spielte und auch ein englischer Abgeordneter schien mehr Interesse am Spiel als an der Politik zu haben.

Wie funktioniert Candy Crush?

Es ist ein sehr einfaches Spieleprinzip, vermutlich ist es deshalb bei Politikern so beliebt. Auf einem Spielfeld müssen drei Bonbons (Candys) in eine Reihe gebracht werden. Ist das gelungen, verschwinden die Bonbons und neue Süßigkeiten rücken nach. Schafft es der oder die Spielerin, vier oder sogar fünf Bonbons in Reihe zu bringen beziehungsweise bestimmte Kombinationen zurecht zu schieben, werden Sonder-Bonbons ausgeschüttet. Diese Sonder-Bonbons besitzen spezielle Funktionen. Mit ihrer Hilfe lassen sich beispielsweise komplette Reihen oder Bonbons einer Farbe entfernen.

Candy Crush Saga besteht aus zahlreichen Levels, die sich jeweils in wenigen Minuten durchspielen lassen. Im Juni 2019 waren es bereits über 5000 Level und es kommen beständig weitere hinzu. Jedes Level bietet eine etwas abweichende Herausforderung zur vorherigen. Pro Spieler/in stehen fünf Leben zur Verfügung. Wer einen Level nicht in der Zeitvorgabe oder mit den vorgegeben Zügen schafft, verliert eines dieser Leben. Allerdings regenerieren sich diese Leben nach einer bestimmten Zeit wieder. Es können aber auch Leben an andere Spieler verschenkt werden. Ist das Ziel in einem Level etwas kniffliger zu erreichen, können Joker, im Spiel Booster genannt, freigespielt oder auch gekauft werden und genau das ist der kritische Punkt bei Candy Crush Saga.

In-App-Käufe auf dem Handy des Kindes deaktivieren

Das Candy Crush einen gewissen Suchtfaktor besitzt, ist unbestritten. Dazu gab es sogar in England einen Ausschuss des Parlaments, der die britischen Entwickler des Spiels dazu befragten. Diese gaben an, dass von den 270 Millionen Nutzern etwa 9 Millionen Candy Crush täglich zwischen drei und sechs Stunden spielen. Übrigens ist der durchschnittliche Candy Crush Spieler weiblich, um die 35 Jahre alt und spielt täglich rund 40 Minuten.

Es gibt aber auch Millionen Kinder, die Candy Crush spielen und hier besteht die Gefahr, dass diese auf Einkaufstour nach Goldbarren gehen. Goldbarren sind die Währung in Candy Crush, die gegen echtes Geld erworben werden können, um zum Beispiel Booster zu kaufen. Die App macht es ihnen leicht und immerhin bewegt sich das Produktangebot in Candy Crush von 10 Goldbarren für 2,99 Euro bis hin zum Paket für 169,99 Euro, was mit wenigen Clicks bestellt werden kann.

Eltern können dies verhindern, ohne den Kindern den Spaß an Candy Crush ganz zu verbieten, denn Spaß macht das Spiel ohne jeden Zweifel. Dazu muss auf dem Handy oder dem Tablet die Funktion der In-App-Käufe deaktiviert werden. Beim iPhone geschieht dies unter Einstellungen-Bildschirmzeit-Beschränkungen. Auf Android-Handys im Google Playstore unter Einstellungen-Nutzersteuerung-Authentifizierung für Käufe erforderlich.

März 2020


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