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Monopoly kennt jeder. Doch das Spiel gibt es in zahlreichen Varianten und sogar die Erfinderin selbst hatte ursprünglich zwei Versionen auf Lager.
Das Brettspiel Monopoly stammt aus dem Land des fast ungebremsten Kapitalismus, den USA. Dementsprechend geht es im Spiel auch um Boden- und Immobilienspekulation, wo am Ende der oder die gewinnt, die die meisten Grundstücke und Häuser ihr Eigen nennt und alle anderen Mitspieler in den Bankrott getrieben wurden. Doch eigentlich hatte die Erfinderin des Spieles etwas anderes im Sinn.
Elizabeth Magie Phillips war eine in Virginia ansässige Quäkerin, die den Ideen des Ökonomen Henry George anhing. Dieser forderte in den USA des 19. Jahrhundert eine Einheitssteuer auf Landbesitz, die Gleichbezahlung von Frauen und Männern und noch einiges mehr, was heute wohl als sozialistisches Gedankengut bezeichnet werden kann. Elisabeth Phillips erdachte im Jahr 1903 das Spiel „The Landlord Games“. Auf Basis Henry Georges Ideen sollte das Brettspiel die Gefahren aufzeigen, die sich durch monopolistischen Landbesitz ergeben. Phillips schuf zwei Versionen. Ein Spiel mit einer sogenannten Single Tax, ein Spiel ohne Single Tax. In der ersten Variante wurden alle Mitspieler gleichmäßig wohlhabend, in der zweiten Variante gab es nur einen Sieger, der alles besaß. Aus „The Landlord Games“ wurde im Jahr 1930 durch Charles Darrow, ein arbeitsloser Heizgeräte-Vertreter, Monopoly, wobei er die Version ohne Single Tax einfach kopierte, umbenannte und als seine Erfindung ausgab. Fünf Jahre später kaufte der Spieleverlag Parker Brothers das Patent von Darrow und führte Monopoly zu dem Erfolg, den es heute noch hat.
Rund 117 Jahre nach der ersten Idee einer Frau aus Virginia gehört Monopoly zu den erfolgreichsten Brettspielen der Welt. Es wird in 103 Ländern dieser Erde vertrieben. Insgesamt sollen es etwa 250 Millionen Spiele sein, die bisher verkauft wurden.
Das Monopoly in der Version, bei der letztlich ein Monopolist das Spiel beherrscht, so erfolgreich wurde, liegt nun nicht unbedingt daran, dass es den Kapitalismus in Reinkultur veranschaulicht. Die meisten Spieler werden sich der aufgezeigten Marktmechanismen kaum bewusst sein. Im Grunde kann Monopoly mit „Mensch ärgere dich nicht“ verglichen werden, nur das es wesentlich komplexer ist. Ein sicher nicht unbeträchtlicher Teil des Erfolges beruht auf den möglichen Varianten, die den Spielern ein gewisses Heimatgefühl vermitteln. Für fast jedes Land besteht ein Spiel mit Straßennamen der jeweils bedeutenden Städte. So haben Deutschland, Österreich, die Schweiz, Spanien, Frankreich und noch viel mehr Länder ein quasi Staaten-spezifisches Monopoly.
Allein in Deutschland liegen für praktisch jede größere Stadt, für bestimmte Regionen oder sogar Bundesländer eigene Monopolyversionen vor.
Längst haben sich für das Spiel die Grenzen über Immobilienspekulationen hinaus verschoben und es gibt Varianten, der unterschiedlichsten Art. Das Grundprinzip bleibt dabei erhalten. Mittels würfeln auf dem Spielbrett vorrücken und je nach erreichtem Feld kaufen, Miete zahlen, ins Gefängnis gehen oder eine Karte ziehen.
In Deutschland sind Adaptionen bekannter Fernsehserien als Monopolyspiel sehr beliebt. Dabei werden die Brettspiele auf die Ausstattungsmerkmale der Serien ausgerichtet. Game of Thrones, Vikings, Asterix und Obelix, Rick and Morty, Zurück in die Zukunft sind nur ein paar Beispiele dafür. Insgesamt umfassen die Monopoly-Varianten, die in Deutschland erhältlich sind, über 150 Versionen. Hochgerechnet auf die anderen Länder dieser Erde müssen es tausende verschiedene Monopolyspiele sein.
Mai 2020
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