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Das Spiel Memory bedarf keiner Vorstellung und doch ist es faszinierend, was sich durch dieses Spiel in unserem Kopf bewegt und was es bewirken kann, egal in welchem Alter.
Was passiert, wenn wir uns etwas merken sollen oder wollen? Eigentlich merken wir uns andauernd etwas und dies unbewusst. Unsere Sinnesorgane nehmen ständig Informationen auf und speichern diese ab. Gerüche, Geräusche, Oberflächenbeschaffenheiten und vor allem Bilder. Unserem Bildverarbeitungszentrum im Gehirn ist absolut jedem Grafikprogramm dieser Welt überlegen, selbst wenn es in einem Supercomputer steckt. Das muss das Bildverarbeitungszentrum auch, denn der Mensch besitzt eigentlich ein eher unterentwickeltes Sehorgan. Was wir von unserer Umwelt tatsächlich scharf sehen, ist weit weniger, als wir glauben. Tatsächlich sehen wir eigentlich nur in der Bildmitte scharf, wenn wir etwas betrachten. Das Drumherum glauben wir zwar auch scharf zu sehen, in Wirklichkeit ersetzt das Bildverarbeitungszentrum den unscharfen Bildbereich durch zuvor abgespeicherte scharfe Bilder. Das ist der Grund, warum wir plötzliche Bewegungen in den Augenwinkeln nur unscharf oder undeutlich wahrnehmen. Eine Bewegung außerhalb der tatsächlichen Sehschärfe ist ein neu hinzugekommenes Bild, das aber unscharf ist und deshalb nicht abgespeichert wird, sondern lediglich die Information, dass dort was war.
Das Bildverarbeitungszentrum lässt sich wie fast jedes Hirnareal des Menschen trainieren und das wohl bestbewährte Trainingsgerät hierfür ist das Spiel Memory. Wie das Spiel Memory funktioniert, muss wohl nicht erklärt werden. Was das Interessante für das Gehirn und vor allem den Datenspeicher des Bildverarbeitungszentrums im Gehirn ist, das für das Spiel die Notwendigkeit besteht, jede der noch offenen Karten des Memorys scharf zu fixieren und sich die Position zu merken. Der Mensch neigt eigentlich eher zur oberflächlichen Betrachtung, zur Erfassung eines Gesamtbildes. Vermutlich ein Erbe aus den Zeiten als Sammler und Jäger, als ein Rundblick über die Steppe zeigte, wo es Beute geben könnte oder sich ein Feind nähert. Heute eine meist weniger benötigte Fähigkeit, dafür aber ist die kleinteilige Betrachtungsweise in den Vordergrund getreten. Vor allem ab dem Zeitpunkt, an dem der Mensch begann Buchstaben und Zahlen zu verwenden. Gute Lernfähigkeit hängt direkt mit einem guten Gedächtnis zusammen, und zwar mit dem sogenannten Arbeitsgedächtnis.
Eine britische Studie mit 3000 Schulkindern zeigte auf, das etwa 10 % der Kinder über ein schlecht trainiertes Arbeitsgedächtnis verfügen. Das führt dazu, dass diese Kinder dem Schulunterricht nur mäßig folgen können, obwohl sie genauso intelligent wie ihre Mitschüler sind. Das Arbeitsgedächtnis zeichnet für die Kurzzeitspeicherung von Informationen im Gehirn verantwortlich. Die visuelle Erfassung ist hierbei die wichtigste Komponente, noch vor dem Hören.
Memory hilft nicht nur Kindern zu besseren Gedächtnisleistungen. Es sorgt auch dafür, dass Erwachsene ihr Arbeitsgedächtnis auf dem Laufenden halten. Wichtig dabei ist jedoch, dass fortlaufend trainiert wird, denn so wie ein untrainierter Muskel erschlafft, so lässt auch die Gedächtnisleistung wieder nach.
Im besten Fall besteht das Memory aus möglichst vielen Karten, die auf einem Tisch ausgebreitet werden. Das zwingt das Auge weit umher zu wandern, bis ein gleiches Bild scharf erfasst wird, wobei weitere, zusätzliche Bilder und auch direkte Informationen aufgenommen werden. Auch eine Memory-App auf dem Smartphone geht, allerdings schränkt die Größe des Displays den Erfassungsbereich erheblich ein, es wird zu einfach, das aber hilft dem Arbeitsgedächtnis nicht.
Juli 2020
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