Warum sind Puppen und Figuren so beliebt?

Sie zählen zu den ältesten Spielzeugen der Welt, Puppen oder Figuren, und ihre Beliebtheit hat bis heute keine Sekunde nachgelassen, doch warum?

Sie ist sicher nicht die älteste Vertreterin ihrer Zunft, aber ein Beweis mehr, wie lange Kinder schon mit Puppen spielen. Im Jahr 2004 gruben italienische Archäologen auf der kleinen Insel Pantalleria einen steinernen Puppenkopf sowie winzige Töpfe und Becher aus. Das Alter der Funde wurde auf über 4000 Jahre datiert. Dass es sich um Spielzeug handelt und nicht etwa um Weihegaben für Götter, zeigt sich am Fundort, eine Hütte aus der Bronzezeit. Fraglos sind Puppen schon wesentlich länger die Spielzeuge von Kindern, nur wurden sie meist aus Holz und Stoff gefertigt und somit waren sie wenig geeignet, tausende Jahre zu überdauern. Aus Stein oder Knochen gefertigte Spielzeuge hingegen sind seltene Glücksfälle für die Archäologen.

Doch warum sind es so häufig Puppen oder Figuren? Warum finden sich auch heute noch in jedem Spielwarengeschäft ganze Regale unterschiedlicher Puppen? Ein Großteil vieler anderer Spielzeuge besitzt eine weit geringere Halbwertzeit und so manches Spiel ist von Anfang an ein Ladenhüter. Die Anzahl jährlich neu erscheinender PC-Spiele und auch Brettspiele geht in die Tausende, doch wer für sich selbst einmal Überlegungen anstellt, wird vermutlich gerade mal eine Handvoll davon in Erinnerung rufen können, meist die Klassiker des Genres.

Puppen sind kleine Menschen

Das Geheimnis der Puppen und Figuren besteht darin, das sich Kinder damit identifizieren können und es ermöglichen, Fantasie und Träume nachzuspielen. Kinder wie auch Erwachsene sind im täglichen Leben meist mit anderen Menschen konfrontiert und sie kennen an sich selbst ihre eigenen menschlichen Eigenschaften. Daraus resultiert, dass sich Träume und Fantasien ebenfalls um Menschen drehen. Nicht nur bei Kindern und nicht erst seit es Kino und Fernsehen gibt, besteht die Neigung, den Figuren der Fantasie besondere Begabungen zu verleihen. Ob nun Supermann oder die Götter des Olymp, sie sind Gestalten der menschlichen Fantasie und was ist einfacher, als diese Fantasiegestalten mittels Puppen und Figuren zum Leben zu erwecken. Das ist ein Aspekt für die Beliebtheit von Puppen und Figuren.

Der zweite, vielleicht sogar noch wichtigere Punkt besteht darin, dass sich mit Puppen und Figuren das reale Leben nachspielen lässt. Für Kinder ist dies ein sehr wichtiger Bestandteil in der Entwicklung zum Erwachsenen. Sie können im Spiel das reale Leben gefahrlos trainieren und sie können erlebte Alltagssituationen nachstellen, manchmal dient dies auch zur Verarbeitung von Situationen, die Kinder eigentlich nicht erleben sollten. Auch wenn sich das Sortiment der kleinen Figuren im Laufe der Zeit um Tiere und später auch Fahrzeuge erweiterte, bleibt die dem Menschen nachgeahmte Figur der Mittelpunkt. In der Konsumgesellschaft haben Spielzeuge längst neben dem ideellen Wert auch einen Marktwert. So ist es nicht verwunderlich, das unter den 10 teuersten Spielzeugen der Welt 5 Puppen oder Figuren zu finden sind. Platz 1 nimmt dabei eine rein mechanisch betriebene Spielfigur des Franzosen Christian Bailly ein. Der Feinmechaniker schuf in 15.000 Arbeitsstunden aus über 2000 Teilen einen rund 120 cm großen Flötenspieler, um den, während er spielt, zwei kleine Vögel herumfliegen. Das Meisterwerk kostete 6.250.000 Dollar und ist somit zugleich die teuerste Puppe als auch das teuerste Spielzeug der Welt.

November 2020


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