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Längst werden wir überall in unserem täglichen Leben überwacht - ob draußen auf der Straße, im Supermarkt, im Verkehr und an vielen anderen Stellen, wo wir es gar nicht für möglich halten. Neu ist jedoch, dass diese Überwachung zukünftig auch nicht mehr vor unseren Kinderzimmern halt machen wird.
Spielzeuge, die Daten sammeln, sind nichts Neues mehr. Man kennt sie zum Beispiel von Babyphones und Spielfiguren, mit denen die Eltern ihren Nachwuchs unbemerkt im Kinderzimmer überwachen können. In Zukunft könnte es jedoch problemlos möglich werden, die diesbezüglich generierten Daten auch abzuzweigen und anderweitig, nicht immer zum Wohle der Betroffenen, einzusetzen.
Dass das Ganze keine reine Zukunftsvision ist, zeigt die neueste Entwicklung des Barbie-Herstellers Mattel. Dieser entwickelte einer Puppe, welche ein eingebautes Mikrofon besitzt, und die somit dem Kind beim Spielen zuhört. Doch damit nicht genug: Die so gewonnenen Daten werden anschließend automatisch an das Unternehmen geschickt, das sie dann beliebig auswerten und weiterverwenden kann. Die Puppe trägt den sinnigen Namen „Hello Barbie“.
Der Hersteller versucht damit herauszufinden, was Kinder sich im Kinderzimmer wünschen und eventuell nur ihrer Puppe erzählen, nicht jedoch den Eltern. Ob diesen das Ganze recht ist, darf jedoch stark bezweifelt werden. Doch Mattel geht sogar noch weiter: Die Puppe besitzt nicht nur das eingebaute Mikrofon, sondern auch einen Lautsprecher, mit dem sie das Kind dazu animieren kann, ihr die eigenen Wünsche und Träume mitzuteilen. Dazu stellt die Puppe vom Hersteller vorformulierte Fragen.
In den USA wird das Modell der hörenden und sprechenden Barbie-Puppe bereits vermarktet, und zwar unter der Prämisse der modernen und cleveren Unterhaltung für Kinder. Motto: „Eltern, euer Kind wird fortan von der Puppe unterhalten, so braucht ihr euch nicht mehr darum zu kümmern.“
Experten befürchten nun, dass andere Hersteller nachziehen und ebenfalls Spielzeuge entwickeln, die gewisse Daten von Kindern quasi herausfordern, so dass sie anschließend für Marketingzwecke genutzt werden können. Ob und inwieweit dies in Deutschland umsetzbar ist, bleibt allerdings abzuwarten.
April 2015
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